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Porridge aka Haferschleim Deluxe

Haferschleim, ohhh Gott. Seit meiner frühsten Kindheit bin ich im Team Grießbrei. Den esse ich auf eine ganz besondere Weise. Dazu reibe ich Schokolade über den gesamten Brei und das Endstück stecke ich in die Mitte. Gegessen wird meditativ in konzentrischen Kreisen von außen nach innen. Der Spannungsbogen baut sich vom äußeren Rand bis zum inneren, flüssigen Kern auf und mündet im puren Genuss.

Leider grätschte mir letztes Jahr eine Gluten- und Milcheiweißunverträglichkeit zwischen die Beine und meine Kindheitsträume verpufften in Luft. Da mir aufgrund meiner Hashimoto – Erkrankung dauerhaft kalt ist, musste ich eine warme Alternative für die kalten Tage finden.

Mein Problem war und ist – Haferbrei kocht man nicht eben nebenbei. Gute Rezepte sind aufwendig und zeitintensiv! Erst dann offenbart sich der volle Geschmack des Porridge. Die Erleuchtung hatte ich bei einer Kochsendung mit Katharina Seiser. Ich kenne nur wenige Menschen, die so viel fundiertes Wissen über Produkte und Zubereitungsarten haben wie sie. Katharina führte vor, wie Haferbrei ähnlich dem Risotto immer wieder aufgegossen wird und unter ständigem Rühren seine Sämigkeit bekommt. Das nussige Aroma der Flocken kitzelt man durch das anfängliche anrösten heraus. Die erhoffte Molligkeit entsteht durch die Beigabe einer gut gemeinten Butterflocke.

Das Geheimnisses ist genügend Zeit und Liebe.

Ich kann euch nur sagen, ein guter Porridge kommt sehr nahe an meine Kindheitsträume heran und stellt eine perfekte Alternative zum Grießbrei dar. Lasst eurer Kreativität freien Lauf. Gewürze, Toppings und Früchte geben dem Gericht immer wieder einen eigenen Twist!

Porridge aka Haferschleim Deluxe

Zutaten

  • 100 g Haferflocken (Kleinblatt) / pro Person
  • 1/4 l Milch (Alternativen: Mandel-, Hafer-, Soja-,…)
  • 1 Schnitte Butter
  • Zimt
  • Kardamon
  • Salz
  • 1-2 Datteln

Topping

  • Erdmandeln geschrotet
  • Obst
  • Orangenöl
  • Ahornsirup

Zubereitung

Die Haferflocken im Topf anrösten, bis ein leicht nussiger Geruch entsteht. Wer es gehaltvoller möchte, gibt eine Schnitte Butter dazu. Danach die Gewürze unterrühren und mit Milch ablöschen. Unter ständigem rühren die Flüssigkeit reduzieren, danach wieder aufgießen. Den Vorgang, wie beim Risotto, so lange wiederholen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Durch das ständige Rühren entsteht diese besonders sämige Konsistenz.

Für die Süße verwende ich gerne ein oder zwei Datteln, die ich mit den Gewürzen in den Topf gebe. Alternativ schmeckt Ahornsirup richtig gut und rundet das Gericht schön ab.

Ich sollte gerade täglich einen Esslöffel Leinöl zu mir nehmen. Da ich zu den Menschen gehöre, die Öl nicht pur trinken können, bin ich auf folgende Mischung gestoßen. Es schmeckt göttlich und macht den Porridge soviel molliger, dass ich jedes Mal schmunzeln muss, wenn ich eine warme Schüssel vor mir stehen habe.

Als Topping sind euch natürlich keine Grenzen gesetzt. Ich liebe meine Bio-Äpfel vom Biobauern nebenan. Klein geschnitten oder als Kompott schon vorgekocht, ich genieße beides. Alternativ liebe ich Beeren, im Winter leider nur in TK Qualität. Nüsse und Erdmandeln dürfen nicht fehlen.

TIPP:

Ich koche immer zwei Portionen und verschließe eine Portion im Glas. Am nächsten Tag wärme ich den Porridge mit Wasser auf, dekoriere ihn mit frischen Früchten und schon steht das Essen am Tisch.