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Mama Mia

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Wo kommt die Begeisterung am Kochen her? War es die eigene Mutter, Oma oder Tante die das kleine Feuer entfacht hat. Bei der Oma schmeckt es ja bekanntlich am besten. Aber warum ist das so? Ich habe diese Frage mit meiner Mutter schon oft besprochen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass erstens Omas immer das kochen, was die Enkerl gerne essen und zweitens, wenn es sein muss, auch lange am Tisch sitzen bleiben und zuhören, auch zwischen den Zeilen.

Da ich leider meine Omas kaum kennen lernen durfte, weil sie schon bald von uns gegangen sind, habe ich die Freude am Kochen von meiner Mutter gelernt. In meiner Erinnerung war ich richtig „hagliches“ und aß meist nur Beilagen. Die waren aber mitunter das Beste. Meine Mutter vermittelt mir bis heute das Verständnis für Saisonalität und Regionalität, indem sie mich immer wieder aufklärt, was wirklich gerade bei uns wächst und welche Produzenten am Markt die besten Produkte haben. Ich lerne nie aus und ernte bis heute viel Kopfschütteln, wenn ich wieder einmal ein Rezept ruckzuck zubereite und mich wundere, warum es einfach nicht so funktionieren will, wie bei der Mama, die sich dafür immer Zeit nimmt.

Diesen Donnerstag war ich im Bootshaus – Das Seehotel Traunsee in Traunkirchen eingeladen. Mit meiner Schwiegermutter im Gepäck freuten wir uns auf einen lustigen Abend bei der Veranstaltung „Mama Mia“ im Zuge des Felix 2018 – dem Wirtshausfestival am Traunsee.

Empfangen wurden wir bei schönstem Wetter am Bootssteg. Mit Blick auf den Traunstein durften wir ein Glas Champagner genießen, bevor wir in die Gaststuben gebeten wurden. Der Inhaber des Seehotels, Herr Gröller, eröffnete und stellte alle Stars des Abends vor. Wie das Thema schon vermuten ließ, kochten alle Spitzenköche und der Traunsee Schauspieler mit denjenigen Personen, die ihre Liebe zum Essen und Kochen entfacht haben.

Die Traumbesetzung kochten Fritz Karl mit seiner Mutter Monika, Lukas Nagl mit Mutter Ulrike, Philip Rachinger mit Oma Burgi und Monika Gröller mit Tochter Fini und Mutter Erna.

Die Liebe zueinander konnte man an diesem Abend bis ins kleinste Detail spüren. Inhaberin Monika Gröller ließ noch extra wunderschöne Leitner Leinen Schürzen mit dem Schriftzug Mama Mia und dem jeweiligen Namen der Köche anfertigen. Die Gaststuben waren wundervoll und mit viel Geschmack gedeckt.

Am Tisch fanden wir gleich drei Gedecke vor. Der selbstgemachte Kochkäse war unser absoluter Favorit. Danach ging es los mit den Gängen, inklusive einer tollen Weinbegleitung.

1)  Lukas Nagl und seine Mama Ulrike starteten den Abend mit einem Gartensalat mit Essig, Öl und Kräutern. Das Dressing war richtig geschmacksintensiv und cremig. Von der Konsistenz eher wie eine Creme, platziert in der Mitte des Tellers, getoppt von einem Mix aus Salaten. Diese Eröffnung machte Lust auf den bevorstehenden Sommer.
2)  Den zweiten Gang schickten nochmals die beiden. Mama Ulrike hatte über hundert Grießnockerl mit der Hand gemacht und Sohn Lukas hatte eine unglaublich volle Wildsuppe eingekocht.

Das ganz Besondere an diesem Abend? Zu jedem servierten Gang gingen die Teams von Tisch zu Tisch und erklärten allen Gästen, wie sie die Gerichte zubereitet hatten. Man konnte Fragen stellen und bekam ehrliche Antworten zu den Zutaten und den Rezepten. Natürlich werden wir es nicht annähernd schaffen, so etwas Herrliches nach zu kochen.

3)  Der dritte Gang kam von Philip Rachinger und seiner Oma Burgi. Das Waller Reisfleisch war eines meiner Highlights dieses Abends. So fein und körnig habe ich Reis noch nicht gegessen, kombiniert mit dem frischen Waller. Unvergesslich.
4)  Die Hausherrin ist für ihre Knödel bekannt. Deshalb freuten wir uns am Tisch schon auf die Grammelknödel mit Kren. Tochter Fini ließ es sich nicht nehmen mitzuhelfen und etwas so Schmackhaftes auf die Teller zu zaubern. Himmlisch. So wird Tradition hochgehalten und gleichzeitig neu interpretiert.
5)  Der Lammrücken im Bärlauchbiskuit von Fritz Karl und seiner Mama war der krönende Abschluss für diesen Abend. Mit Hilfe von Lukas Nagl haben sie das Gericht zeitgemäß interpretiert und serviert. Von der Karottenmarmelade träume ich noch heute. Auf Nachfrage haben wir sogar das Rezept von Lukas bekommen. Natürlich wäre es gut gewesen, wenn jemand mitgeschrieben hätte.

Aber so habe ich einen guten Grund, um ins Bootshaus zurück zu kehren. Diese Gelegenheit solltet ihr euch auch nicht entgehen lassen. Entweder zum regulären Restaurantbetrieb, am besten an einem schönen Abend oder zum Felix 2019! Wir kommen auf jeden Fall wieder, alleine wegen dem Nachspeisenbuffet, an dem alle Teams gemeinsam gearbeitet haben. Leider waren die ersten 5 Gänge so groß, dass leider nur noch Häppchen Platz gehabt haben.

Das Seehotel – das Traunsee hat mich und meine Schwiegermutter zu diesem Event eingeladen und der Blogbeitrag fällt aus diesem Grund unter Werbung. Ich möchte mich von ganzen Herzen dafür bedanken und freue mich auf nächstes Jahr.