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Auf die Hirse gekommen

Eine Hälfte meiner Speisekammer hat sich durch einen Mottenbefall vor kurzem eliminiert. Die andere, schön in Gläsern verstaute Hälfte, wartet auf seinen Einsatz und will sich einfach nicht in meinen Speiseplan integrieren.

Hirse – oije – irgendwie werde ich mit diesen Körnern nicht warm.

Da kommt die #useupchallenge von Mara (stadtmaerchen.at) wie gerufen. Ein ehrlicher Einblick in ihre Regale, Schubladen und Vorratsschränke lässt mich an meine verstaubten Sachen denken und ich bekomme Lust mich selbst wieder mal an der Nase zu nehmen.

Aber wie integriere ich all diese Produkte in meine tägliche Kochroutine?

Einen wunderbaren Tipp habe ich bei Lynn Hoefer gelesen. Sie schreibt wunderbare Gastartikel bei Stefanie Luxat – www.ohhhmhhh.de – und war bereits Gast bei einem ihrer Podcasts Endlich Om. Auf die Frage wie man seine schnellen, täglichen Gerichte durch gesunde Produkte ersetzen kann, antwortet Lynn: Man soll sich jede Woche ein Gericht vornehmen und es mit etwas Gesundem ersetzen. Super Idee! Ich liebe Fleischlaibchen (Buletten, Frikadellen) mit Gemüse und viel Salat. Mein Sohn – und da sagt noch mal einer, Kinder haben keine feinen Geschmacksnerven – rümpft seit längerer Zeit bei Faschierten (Hackfleisch) die Nase und verweigert es total. Das heißt, unsere schnellen Menüs wie zum Beispiel Spaghetti Bolognese, Lasagne und meine geliebten Laibchen fallen weg.

Am Wochenende habe ich mir endlich die Zeit genommen um ein neues Alternativrezept zu kreieren. Ihr werdet es nicht glauben, so viele Komplimente habe ich selten bekommen. Wir lieben meine neue, vegetarische Alternative. Die Hirse könnt ihr gerne am Vortag vorkochen. Den klein geschnittenen Brokkoli hat sogar der Sohn übersehen und mit zwei verschiedenen Varianten an Käse kommt noch mehr Vielfalt ins Spiel.

Abgemessen habe ich natürlich wieder einmal nichts, aber ich glaube, mit eurem guten Kochverständnis schafft ihr das Rezept auch so.

Zutaten für circa 15-20 kleine Hirselaibchen

  • 1 Tasse Hirse
  • Gemüsebrühe
  • 1 kleine gelbe Zwiebel
  • ¼ Brokkoli
  • 1 Pkg. Fetakäse
  • 3 cm Schnitte Bergkäse
  • 4 Eier
  • ½ Bund Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Semmelbrösel
  • Öl zum Anbraten

Zubereitung

Die Hirse nach Packungsbeilage in der Gemüsebrühe kochen. Ich habe sie zum ersten Mal im Dampfgarer gemacht und das Ergebnis war super. Da ich ein Automatikprogramm habe, kann ich es nur ungefähr abschätzen – ich würde sagen 10 Minuten bei 100 Grad Dampf. Danach die Hirse auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebel und den Brokkoli fein würfeln, beides mit etwas Wasser in der Pfanne weich dünsten. Mit Salz abschmecken und auskühlen lassen.

Hirse und Brokkoli auf zwei Schüsseln aufteilen, mit jeweils 2 Eiern und der fein gehackten Petersilie verrühren. Den Fetakäse klein würfeln, den Hartkäse reiben. Pro Schüssel eine Käsesorte verwenden. Gut mischen, abschmecken und wenn nötig, mit Semmelbröseln kompakter werden lassen.

Mit feuchten Händen kleine Laibchen formen und in Semmelbröseln wälzen. Eine Pfanne mit Pflanzenöl erhitzen und die Laibchen goldbraun backen.

Ich habe sie mit einem Dipp aus Sauerrahm und fein geschnittener Petersilie, Kartoffeln und grünem Salat serviert. Die restlichen wollte ich eigentlich einfrieren und unter der Woche servieren.

Es blieb jedoch kein einziges Stück übrig. Das nenne ich vollen Erfolg auf der gesamten Linie. Lasst es euch schmecken, bei Fragen, stehe ich euch gerne zur Seite.

Ich habe eine sehr große Freude. Die erste, gesunde Alternative hat Einzug gefunden in unserer Küche. Bei allen weiteren Versuchen seid ihr natürlich dabei.