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48 Stunden in Aarhus

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Auf Einladung von VisitDenmark und dem dänischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung durften Eva und ich noch einen vorweihnachtlichen Trip nach Dänemark machen. Für Designaffine und Foodjunkies wie uns ging damit ein Wunschtraum in Erfüllung.

Wir beide wurden ausgewählt die Liebe Dänemarks in die Welt zu tragen und über eine neue Bio-App zu berichten. Vor ungefähr 10 Jahren hat das dänische Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung beschlossen, das Essen in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern auf Gerichte mit nachhaltigen Produkten umzustellen. Das beinhaltet die Schulung und Weiterbildung von allen beteiligten Personen. Wie koche ich bewusst saisonal und wie unterstütze ich die Bauern in meiner direkten Umgebung. Bisherige Studien beweisen, dass die Menschen mittlerweile glücklicher und gesünder sind. Prävention schon von klein auf. Gesundes Essen für alle, unter dieser Devise schließen sich immer mehr Restaurants und Cafes der Bewegung an. Ausgezeichnet mit 3 unterschiedlichen Labels können diese Betriebe in der Bio-App gefunden werden. Vielen Dänen sind diesem Trend gegenüber sehr positiv eingestellt und immer mehr junge Menschen in Dänermark verlangen nach etwaigen Restaurants und Cafes. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist überall zu spüren. Weniger ist mehr und das nicht nur bei der Einrichtung.

Unsere Reise startete mit Mona von VisitDenmark am Flughafen Aarhus. Sie hatte sich für uns extra 2 Tage Zeit genommen. Wer bekommt schon einen privaten Reiseführer inklusive Privatshuttle vom Flughafen in die Stadt? Sehr cool. Dort angekommen trafen wir uns als erstes mit Helle vom Ministerium im Restaurant Langhoff & Juul . Sie erzählte uns alles über ihre Bestrebungen und ihre Arbeit. Wir sind beide sehr beeindruckt wie einfach Regierungen richtungsweisende Änderungen durchsetzen können. Kulinarisch wurden wir mit Smørrebrød verköstigt, die dänische Version eines belegten Butterbrotes – nur einfach besser und raffinierter.

Die nächste Überraschung erwartete uns in unserer Businesssuite im Hotel Comwell. Ein fast gläsernes Zimmer im 12. Stock birgt einen atemberaubenden Blick über die Stadt und den Hafen. Wow, einfach nur schön. Vielen Dank dafür. Wir hatten trotzdem nur kurz Zeit uns frisch zu machen und zu unserer Verabredung mit Mona in das 1 Michelin Star Restaurant Domestic zu kommen.

OMG! Das nenne ich stimmungsvolles Ambiente, professionell und lustiges Personal und eine unvergesslich, entspannte Atmosphäre. So isst man heute. Das Essen auf höchstem Niveau, präsentiert in einem 19 gängigen Menü. Die Zutaten waren alle aus maximal 15 km Entfernung. Unsere Kellnerin erzählte uns, dass sie 2018 an einem einzigen Tag Erdbeeren aus dem eigenen Garten auf der Karte hatten. Das nenne ich Konsequenz und die schmeckt man. Mich begeisterte immer wieder die Auswahl der Zutaten mitten im Winter. Produkte, an dich ich nicht einmal denken würde, oder fraglos anblickte, wurden in einen Gaumenschmaus verwandelt. Die ersten 8 Snacks wurden innerhalb der ersten Minuten geschickt. Ein Debut der besonderen Art. Ich hatte mich für die Saftbegleitung entschieden und hatte innerhalb von Minuten drei verschiedene, selbstgemachte Kombucha am Tisch stehen. Mona und Eva wechselten sich mit Wein und Saft ab und staunten nur so über die Vielfalt des Angebots. Mein persönliches Highlight des Abends war der Schweinebauch am Stöckchen, serviert auf knisterndem Moos-Lagerfeuer. Ich kann euch dieses Restaurant wärmstens empfehlen, denn es ist eine eigene Reise wert. An dieser Stelle möchte ich mich beim gesamten Team für die Einladung und ihre guten Nerven bedanken. Sie blieben auch noch höflich und tiefenentspannt, wie Eva und ich praktisch das Essen am Boden fotografierten, filmten und baten, beim Eingießen auf die Kamera zu warten. Mir wird der Abend mit so viel Gelächter noch lange in Erinnerung bleiben.

Schon lange haben wir nicht mehr so gut geschlafen. Nach einem kleinen Frühstücksbuffet im Hotel gingen wir es etwas shoppen und dann zum Treffpunkt mit Mona im ARoS Kunstmuseum von Arhus. Wir hatten, wie kann es auch anderes sein, einen Termin zum Mittagessen. Das Museumsrestaurant ist ebenfalls mit dem Nachhaltigkeitslabel zertifiziert. Wir wählten traditionelle Gerichte, einmal quer durch die Karte und bekamen einen Einblick in die dänische Küche. Mir persönlich ist das nordische Essen im Winter immer ein bisschen zu kühl und ich muss im Sommer zurückkommen, um das Ganze nochmals aus einer anderen Perspektive zu genießen. Ich liebe jedoch die Kombination aus Fisch, eingelegtem Gemüse und frischem Brot. Schwer verliebt habe ich mich übrigens in das klassisch dänische Dessert: Risalamande. Ein Reisgericht mit eingekochten Kirschen.

Das Museum ist übrigens absolut sehenswert, nicht nur der Regenbogen am Dach, sondern die gesamte Ausstellung. Im Museumsshop gibt es natürlich alle skandinavischen Designerhighlights.

Nach so viel Essen war eine private Stadtführung mit Mona angesagt. Sie hat lange als Stadtführerin gearbeitet und hat wirklich tolle Facts zu erzählen. Die Bibliothek von Aarhus musste dreimal neu gebaut und vergrößert werden, da jedes Mal der Platz zu knapp wurde. Der letzte Bau findet sich direkt am Meer und ist wie alles hier wunderschön geworden. Die Stadt wollte einen Ort der Begegnung erschaffen, an dem sich alle Einwohner von Arhus gerne aufhalten. Ein lustiges Gimmick ist die goldene Glocke in der Mitte des Auditoriums. Diese ist direkt mit der Geburtenstation im hiesigen Krankenhaus verbunden. Wenn ein/e neue/r Einwohner/in von Aarhus geboren wird, drücken die Angestellten vor Ort einen Knopf und die Glocke in der Bibliothek läutet. Was für ein schönes Symbol. Das Cafe in der Bibliothek ist natürlich auch mit dem Lable für Nachhaltigkeit ausgezeichnet und serviert ausgezeichneten Kaffee.

Aufgewärmt stürzten wir uns nochmals in das Getümmel und schlürften abschließend einen dänischen Glühwein namens Gløgg über den Dächern der Stadt. Als absoluter Geheimtipp gilt die Dachterrasse der Shoppingmall Salling mitten in der Fußgängerzone.

Wir verbrachten unseren letzten Abend zu zweit im Restaurant Pondus, einem kleinen Bistro mit gemütlicher Atmosphäre. Unser kulinarisches Wochenende hatte es wirklich in sich. Man glaubt nicht wieviel man in so kurzer Zeit essen kann. Das Bistro hat sich ebenfalls der Region verpflichtet und kochte in einem drei Gang Menü das Beste aus der direkten Umgebung. Im Sommer ist ein Spaziergang am anschließenden Kanal sicher wunderschön. Wir hüpften stattdessen einfach ins Taxi. Sehr teuer, aber nach so viel Essen, eine wohlverdiente Ausgabe.

Am letzten Tag ließen wir es uns bei einem Brunch im Cafe Fika gut gehen. Wie überall in Dänemark hatte es Eva auch hier ganz leicht glutenfreies Gebäck zu bekommen. Sie erklärte mir, dass in Skandinavien der Test für Glutenunverträglichkeit zur Standarduntersuchung gehört und deshalb das Bewusstsein in der Bevölkerung sehr hoch ist. In Österreich vergleichsweise dürfte die Dunkelziffer für Zöliakie hoch sein, da der Test nur auf Verdacht durchgeführt wird.

Das Frühstück war frisch und liebevoll zubereitet. Das Lokal selbst ist sehr klein und ihr solltet vorreservieren. Alle Zutaten kommen natürlich auch hier zu fast 100% aus der direkten Umgebung. Diese sollte ihr vor allem nicht außer Acht lassen, da das Lokal in einem der angesagten Bezirke von Aarhus zu finden ist und sich ein toller Laden an den nächsten reiht. Shoppingfreudige sind herzlich willkommen.

Ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung zu diesem wundervollen Trip bedanken. Der Einblick in die dänische Kulinarik war toll und ich werde das eine oder andere in meine zukünftigen Rezepte integrieren. Vor allem die Hochachtung gegenüber dem offen, belegten Butterbrot ist bewundernswert. Dänemark ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Als Ästhet liebe ich das Design, die reduzierte Einrichtung und den Bezug zu natürlichen, hochwertigen Materialien. Es war sehr klug mit Handgepäck zu reisen. Ansonsten hätte ich mich mein Haus mit vielen neuen Details ausstatten können.

Ein großes Danke gilt natürlich Lea, unserer Betreuerin von VisitDenmark in Hamburg, die diese ganze Reise ermöglicht hat und leider nicht mitkommen konnte und natürlich Mona vor Ort, die uns so viel ihrer Zeit geopfert hat, um uns ihre Heimat näher zu bringen. Wer von euch noch ein Ziel für einen Citytrip 2019 sucht, wählt Aarhus. Die Stadt ist weltoffen, jung und pulsierend und steht einer Kopenhagen-Erfahrung in nichts nach.

Für alle Reisehungrigen: Hier gehts zur Bio-App:

https://www.visitdenmark.de/de/daenemark/bio-lokale-daenemark