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Schlipfrige G’schichtn sind kompliziert

Gefüllte Teigtaschen

Schöner kann ein Kochabend gar nicht sein. Sieben Frauen aus sieben Generationen lernen von der Ältesten aus unserer Runde die original Tiroler Schlipfkraperl. Kann eine Frau grandeln, kann sie heiraten, heißt es bei den Einheimischen. Grandeln ist wohl die hohe Kunst der eigenen Fingerbeherrschung und der meditativen Selbstkontrolle. Es ist gut, dass alle von uns schon unter der Haube sind, weil schön ist etwas anderes. Aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch. Im Wasser blieben sie auch verschlossen. Also alles halb so schlimm. Der Spaß an diesem Abend stand im Vordergrund.

Schlipfkrapfen

Ausstechen

Schlipfkrapfen

Zutaten für 4 Personen

120g Roggenmehl
120g glattes Weizenmehl
1/2 TL Salz
80g Wasser (abwiegen)
1 Ei
2 TL Sonnenblumenöl

Für die Fülle

500g mehlige Kartoffeln
100g Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 EL Butter
1 EL Schnittlauch
Salz
Pfeffer
Muskatnuss gerieben

Zum Schwenken

80g braune Butter

Schlipfkrapfen

Zubereitung

Alle Zutaten für den Teig in einer Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verkneten. 30 Minuten rasten lassen. Für die Fülle die Kartoffeln kochen, schälen und heiß   mit einer Gabel zerdrücken. Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. In einer Pfanne Butter aufschäumen, Zwiebeln und Knoblauch darin bei kleiner Hitze hellbraun braten. Mit Kartoffeln und klein geschnittenem Schnittlauch vermengen. Abschmecken.

Den Nudelteig auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen und mit einer runden Form oder einem Glas Kreise ausstechen. Die Fülle mit einem kleinen Löffel in der Mitte platzieren, den Kreis zusammenklappen und fest den Rand andrücken. Das Grandeln ist leider wirklich so schwer, wie es aussieht. Daher kann ich euch dazu leider keine Erklärung schreiben. Wir verzichten auf Perfektion und sieben unterschiedliche Ränder entstehen. Bekanntlich soll es ja schmecken und mit Liebe gemacht sein, dann passt das schon.

In einem großen Topf Wasser mit Salz zum Kochen bringen und die Schlipfkrapferl zügig ins Wasser geben. Fertig sind sie nach alter Weisheit: „…die Krapfelen miasn so lange im Wasser köcheln, wia des Schwalbile übers Dach fliagt!“ Das heißt, bis sie an die Oberfläche steigen.

In einem kleinen Topf 80g Butter erhitzen und braun werden lassen. Die abgeseihten Schlipfkrapferl am Teller anrichten, mit Butter und dem restlichen Schnittlauch beträufeln.

Nach diesem Abend kann ich nur sagen: „Die Tiroler sein luschtig, die Krapfelen sein guat. An Guatn winsch i eich!“

Teller mit Nudeln