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Der Norden beeindruckt durch Nachhaltigkeit und seine Liebe zur Region

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Was im Leben bleibt sind Erinnerungen mit der Familie. Als mich Visitdenmark fragte, ob ich die Region Djursland erkunden möchte, war die Entscheidung sofort klar. Wenn, dann dieses Mal nur mit meiner kleinen Familie. Es sind Sommerferien und der Sommer soll mit Momenten und Erinnerungen gefüllt werden. Bier am Meer, Sand unter den Füßen, Krabben fischen und baden, bis die Lippen blau sind.

3.500 km später können wir alle drei mit Gewissheit sagen, diese Woche werden wir nicht vergessen. Djursland – ich musste es selbst erst googeln – liegt im Osten des dänischen Festlandes. Ebeltoft und Grenaa gehören zu den größten der kleinen Städte in der Region. Rund um den Nationalpark Mols Bjergestien reihen sich Erlebniswelten an eine wunderschöne Landschaft. Die Vegetation ist teilweise „hochalpin“, obwohl der höchste Punkt der Region auf 137 m über dem Meeresspiegel liegt. Wilde Pferde und Kühe sagen sich hier gute Nacht. Die See ist rau und wir staunten nur so, als ein Däne in Badehose neben uns ins Wasser sprang, während wir frierend mit Haube und Fleecepulli unser Bier am Strand tranken. Die Menschen sind wundervoll, freundlich und hilfsbereit. Die Straßen sind unglaublich breit und gut ausgebaut, das gesetzliche Limit von 70 oder 80km/h – dies hier als Tipp von meinem Mann –  sollte nicht überschritten werden, da die Strafen empfindlich hoch ausfallen. Das heißt, die Entfernungen sind nicht groß, man braucht jedoch verhältnismäßig lange, um wohin zu kommen.

Picknickkultur

Mein persönlicher Tipp als Mutter eines 8-Jährigen, der gerade nur isst, was er von zuhause kennt: Nehmt eine große Kühlbox mit Lebensmitteln mit. Unser Sohn hat sich die gesamte Woche von Nudeln, Pommes und Salamisemmeln ernährt – nur um bei der Realität einer Foodbloggerin zu bleiben. Daher gefiel uns die Picknickkultur der Dänen sehr. Beim Eingang jedes Vergnügungsparkes standen kleine Bollerwägen zur freien Entnahme. Neben Kühlboxen saßen Kinder in den Wägen und wurden rückenschonend durch das Gelände gezogen. In jedem Park gab es riesige Grünflächen mit Sitzmöglichkeiten, welche intensiv genutzt wurden. Im Safaripark packte ein Elternpärchen neben dem Ziegengehäge eine Proseccoflasche, Gläser und kleine Häppchen aus, während ihre Kinder im Streichelzoo beschäftigt waren. Da konnten wir uns noch etwas abschauen.

Mein Mann und ich haben uns am Abend durch die heimischen Lokale gekostet. Neben dem tollen Cafe Lo Croq am Hafen (Zertifikat 90-100% regionale Produkte) und dem Tapas Restaurant AEbeltoft mit heimischen Spezialitäten in Ebeltoft hat uns eine heimische Bier- und Limonadenbrauerei Gaardbryggeri aus Ebeltoft begeistert. Ihre Sorten sind erfrischend anders und schmeckten herrlich.

Die Reise zusammenfassend betrachtet, bleiben für mich tolle Kontakte und Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Es gibt lokal ganz tolle Bestrebungen, welche die Region aufwerten, unterstützen und mit neuem Leben füllen. Viele Kopenhagener ziehen zurück aufs Land und machen bemerkenswerte Projekte für die Region und die Menschen.

Für mich als Mutter war es schön zu sehen, dass mein Sohn die Erlebnisparks mag, aber beim Fischen am Meer oder Muscheln sammeln am Strand am glücklichsten war und zur Ruhe kam. Ich würde bei einer selbstgeplanten Reise auf eine gute Mischung setzen und genug Leerpausen lassen.

Meine TOP-Highlights der Region DJURSLAND

  1. Besuch des Tierparks Ree Park Safari, Stubbe Søvej 15, Gravlev, 8400 Ebeltoft

Unser erster Tag führte uns in den Tierpark Ree Park Safari in der Nähe von Ebeltoft. Bei meinen Vorbereitungen auf den Trip habe ich mich immer wieder gefragt, ob es Löwen, Giraffen und Co in Dänemark überhaupt braucht. Erstens, wer mich kennt weiß, dass ich ein Menschen- und kein Tierfreund bin. Zweitens, wie soll man positiv über eingesperrte Tiere berichten. Vor Ort wurde ich eines Besseren belehrt. Der Park war wunderschön weitläufig angelegt. Ein Großteil der Einnahmen wandert in das Karen Blixen Camp Trust in Kenia. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die den Schutz von Wildtieren und der Wildnis, durch Stärkung der Gemeinschaft vor Ort und der Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Kenia vorantreibt und unterstützt.

Im Safari Park in Dänemark wird auf die Ausrottung der großen 5 Tiere (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) dieser Welt aufmerksam gemacht und das Bewusstsein gegenüber Wilderern und der illegalen Jagd thematisiert und aufgezeigt.

Tipp

  • Mit dem Land Rover geführt durch die Gehege der Tiere fahren
  • Mit dem Zug durch die Gehege der nordamerikanischen Prärie fahren

Gut zu wissen

es gibt viele nette Picknickplätze im Park, lieber selbst das Essen mitbringen, denn das Restaurant vor Ort ist mit Pizza und Co leider kein wirklicher Insider Tipp

 

2. Einkauf bei MENY in Rønde, Kaufmann René Povlsen , Adresse: Hovedgaden 49A, 8410 Rønde

Am zweiten Tag stand ein Treffen mit Kaufmann René Povlsen am Programm. In seinem großen Supermarkt MENY in der Stadt Ronde zeigte er die Präsentationsflächen der lokalen Produzenten aus der Region. Regional wird bei ihm großgeschrieben. René ist Vorsitzender des Ernährungsmittelnetzwerks „Molbordet“ zur Förderung lokaler Produkte. Rinder werden direkt zu ihm in die angrenzende Metzgerei gebracht und von ihm zerteilt und abgepackt. Restaurants mit nachhaltigem Bewusstsein beliefert er dreimal die Woche. Ich durfte mir aus diesen Produkten eine Auswahl aussuchen und ein regionales Menü zubereiten. Im Ferienhaus kochte ich für uns zarte Steaks mit Ofenkartoffeln und grünem Salat. Vorab verkosteten wir den Ziegenkäse mit einer spannenden Marmelade. Dazu gab es natürlich leckere Limonaden und Bier aus der Brauerei in Ebeltoft.

3. Besuch des Nationalparks Mols Bjerge

Nach dem Essen wanderten wir durch den Nationalpark Mols Bjerge. Der Pfad war mit weißen Pfeilen deutlich markiert. Ladet euch gerne die App ”Nationalpark Mols Bjerge” herunter, um einen guten Überblick zu erhalten.

Unsere drei Highlights:

  • Agri Bavnehøj – der höchste Punkt im Nationalpark, 137 Meter über dem Meer und Dänemarks Mittelpunkt.
  • Trehøje – 360-Grad-Panoramaaussicht
  • Guter Platz für ein Picknick: Kalø Slotsruin – Mittelalterliche Schlossruine von 1300, es gibt eine eigen App über die Ruine, für Kids sehr nett aufbereitet

4. Kattegatcentret , Adresse: Færgevej 4, 8500 Grenaa

Am dritten Tag führte unser Weg ans andere Ende der Landzunge. Das Kattegatcentret mit tropischen Haien, Seehunden und 250 anderen Meerestieren erwartete uns. Søren Forsberg, der Leiter des Zentrums erzählte uns zu Beginn etwas mehr zum Thema Tang als Nahrungsmittel und andere essbare Produkte des Meeres. Wir durften selbst Salz aus Algen herstellen und abfüllen. Der Geschmack unterstützte auf überraschende Weise den Umami Geschmack eines jeden Gerichtes. Jährlich findet hier die weltweite Konferenz der Algenforscher statt. Algen und Seetang sind die Zukunft im Lebensmittelsektors. Das Zentrum arbeitet in enger Zusammenarbeit mit heimischen Produzenten, wie dem Chipsproduzenten aus dem Nachbarort. Von den Forschern erfährt dieser, welche Tang und Teile davon am besten schmecken, wie diese kultiviert werden und wo er genügend Rohstoffe für seine Produktion bekommt.

Wissenswertes

  • Algen enthalten Kollagen und binden somit Saucen
  • Es gibt über 200 bekannte Algen und Seetangsorten in Dänemark
  • Algen entfalten den Umami- Geschmack eines Gerichtes
  • Im Kattegatcentret werden die Brötchen im Restaurant mit Algencrunch getoppt
  • Als Vorreiter gegen die Plastikverschmutzung der Weltmeere, wird im gesamten Kattegatcentret kein Plastik verwendet
  • Das Essen im Restaurant ist super lecker!
  • Altes Wissen, neu interpretiert an die Region und die Produzenten weitergeben

Als Familienbeauftragter seiner Region liegt Søren die Weiterbildung und Aufklärung der Kleinsten sehr am Herzen. Er arbeitet mit Schulklassen, fischt Krabben aus dem Meer und kocht gemeinsam mit ihnen Fischsuppe und unbekannte Fischsorten. Dänen sind genauso wie wir Gewohnheitstiere und essen am liebsten Lachs. Kleine Fischer müssen teilweise um ihre Existenz bangen, da ihnen der restliche Fang nicht abgenommen wird. Durch die Bewusstseinsschaffung werden Zubereitungsarten anderer Fischsorten erklärt und schmackhaft auf den Teller gebracht.

Highlights im Kattegatcentret

  • Wettbewerb: Das große Krabbenfischen!
  • Fütterung der Seehunde
  • Fütterung im Oceanariet (durch Taucher mit Liveschaltung zu den Zuschauern)

5. Angelausflug mit Boot auf dem Randers Fjord, Kyst- og Fjordcentret, Voer Færgevej 123, 8950 Ørsted

Endlich war es soweit. Das Highlight für meinen Sohn – fischen auf einem Boot am offenen Meer. Der blanke Horrer für uns als Eltern. Mein Mann und ich hatten noch nie ein motorbetriebenes Boot auf offener See gesteuert, der Fischerschein meines Mannes ist wahrscheinlich nicht mehr gültig und unsere Ausrüstung brachte größere Meeresfische zum Lachen. Aber versprochen ist versprochen, daher saßen wir nach einer kurzen Einschulung in Englisch in einem kleinen Boot im Randers Fjord, fischend, frierend und nichts beißend.

Zurück an Land liebte ich meinen Sohn noch mehr, da er sein Glück in den kleinen Dingen und nicht in großen Vergnügungsparks findet.

Das Camp Kyst- og Fjordcentret vor Ort ist die reinste Erholungsoase für Jung und Alt. Schulklassen, Kindergärten oder Familien kommen, um die Natur zu genießen. Kleine Entdeckungsstationen laden ein, mitzumachen, mit viel Wasser zu plantschen oder einfach nur zu sein. Sie bieten verschiedene Workshops an, die im Vorfeld gebucht werden können. (Entdeckung der Tiere im Fjord, Schnorcheln, …)

Wichtig:

Kinder unter 18 Jahren brauchen keinen Angelschein. Gute Angelmöglichkeiten gibt es von den Molen in Ebeltoft, Grenaa und Bønnerup.
Köder kaufen: Garagenshop in Kastbjergvej 21, Fjellerup, 8585 Glesborg

6. Besuch des Freizeitparks Djurs Sommerland, Adresse: Randersvej 17, 8581 Nimtofte

Als Kind wäre ich übergegangen vor Glück. Ein Vergnügungspark zur freien Verfügung, wenige Besucher und ein Traumwetter. Die Fahrgeschäfte waren praktisch alle leer und an den Tafeln mit den angegebenen Wartezeiten rauschten wir vorbei. Der Park war weitläufig, ausgestatten mit riesigen Grünflächen, unterteilt in Themenbereiche, die bis zum kleinsten Mistkübel thematisch designt waren. Die Schwierigkeit der Geräte war mit Ampelfarben gekennzeichnet. Vom Kleinkindbereich bis zur schnellsten Bahn Dänemarks war alles dabei. Wir schrien, lachten und wurden nass. Es war ein wundervoller Tag für uns alle.

Wichtig

  • nehmt Wechselgewand mit, wir waren teilweise nass bis auf die Unterhose, was bei herbstlichen Außentemperaturen nicht optimal war
  • borgt euch einen Bollerwagen aus und nehmt einen Picknickkorb mit, die Restaurants vor Ort sind nett, jedoch auf Masse ausgelegt.
  • bis Mitte August hat das große Badeland mit riesigen Rutschen, Kinderbereichen und ganz viel Spaß geöffnet, Badesachen nicht vergessen

7. Høbjerg Gartneri og Gårdbutik, Høbjergvej 7, Høbjerg, 8500 Grenaa

Ich fuhr zwischendurch zur Gärtnerei und dem Hofladen von Peter und Pia in Grenaa. Der wunderschöne Hof lag außerhalb der Stadt und bot allen Gästen lokale Produkte. Im integrierten Cafe durfte man sich seine eigene Biedermeier Tasse aus dem alten Schrank selbst aussuchen und eine von vielen selbstgebackenen Köstlichkeiten genießen.

Ein Tag auf eigene Faust im idyllischen Ebeltoft

Unseren letzten Tag verbrachten wir getrennt. Meine beiden Männer versuchten sich erstmals an Fußballgolf und Fußballbillard und waren schwer begeistert. Auf verwinkelten Bahnen musste der Fußball in das weit entfernt liegende Loch getroffen werden. Beim Billiard gab es sogar einen großen Holzrahmen, der die Fußbälle in Form brachte.

Tipp

  • Bargeld dabeihaben, wenn keiner vor Ort ist, können die Bälle gegen Einwurf von Bargeld ausgeborgt werden

8. Besuch bei Det Gastronomiske Turistkontor und Del’a mit leckeren, lokalen Produkten

Mein Weg führte mich zu Jakob Vinkler und Bente Steffensen in den Det Gastronomiske Turistkontor. Hinter einem netten blauen Haus verbarg sich ein wunderschöner, verwunschener Garten mit Teich, Terrassen und vielen kleinen Sitzgelegenheiten. Jakob erzählte mir von den kulinarischen Events in diesem verborgenen Reich. Er beschäftigt sich mit der Erforschung von traditionellen Essen aus der Region. Im Zuge von Workshops versucht er lokalen GastronomInnen die Zubereitung von untypischen Fisch- oder Fleischsorten, die Bedeutung von lokalen Produkten und das Bewusstsein für Lebensmittel zu vermitteln. Durch diese Projekte soll der Standard in der Gastronomie vor Ort gehoben werden.

Der Schließung von kleinen Tourismusbüros versucht er entgegen zu wirken, indem er ihr Angebot auf seiner Webseite mit aufnimmt und somit als Gastgeber für die Region fungiert. Ressourcen werden gebündelt, jeder einzelne vor Ort jedoch unterstützt.

Wirklich beeindruckt hat mich ein Kunstprojekt, indem sie ehemaligen Zirkusartisten eine neue Bühne gaben. Alte Gemüsesorten und wenig gekochte Fische wurden von Köchen zubereitet und den Gästen in einem Zirkuszelt mittels künstlerischer Darbietung serviert. Die Show sollte wachrütteln und nachhaltig etwas verändern. Das Publikum von jung bis alt war begeistert.

(C)by Martin Dam, Fish A Dei Circus Ebeltoft

(C)by Martin Dam, Fish A Dei Circus Ebeltoft

(C)by Martin Dam, Fish A Dei Circus Ebeltoft

(C)by Anita Graversen, Fish-a-deli Circus 2017

(C)by Anita Graversen, Fish-a-deli Circus 2017.

Ich nehme viele neue Eindrücke, Inspiration und die Verbindung zu sehr geerdeten Menschen mit, die an ihre Region glauben. Ihnen liegen die Natur und die Produkte am Herzen und diese wollen sie für ihre Nachkommen erhalten.

9. Fregatte Jylland, S. A. Jensens Vej 4, Ebeltoft

Als Familie besichtigten wir noch die Fregatte Jylland im Hafen von Ebeltoft. Das längste Holzschiff der Welt gab Einblicke von den Kanonendecks über die Offizierskabine bis zum Captainsdinner. Als kleine Krönung feuerten sie sogar noch eine Kanone ab. Beeindruckend wie so ein Schiff über die Weltmeere fuhr.

Mein großer Dank gilt #visitdenmark und #visitdjursland für die Einladung, die tolle Organisation und die vielen unvergesslichen Momente.

Unser Ferienhaus war großartig! Hier könnt ihr es buchen.

WERBUNG: Uns wurden das Ferienhaus für 7 Tage und die Eintritte zu den jeweiligen Attraktionen zur Verfügung gestellt. Der Beitrag ist nicht bezahlt! Wir haben die Anreise und die Verpflegung selbst übernommen.  #visitaarhuskystognatur #visitdjursland @visitdjursland #visitdenmark #govisitdenmark @daenemark