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Frische Früchtchen aus dem Meer

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Bei Gerichten mit Meerestieren haben einige Menschen eine Hemmschwelle. Angefangen beim Einkauf, beim Kochen, Verarbeiten und schließlich beim Essen. Das Gerücht, ein Tintenfisch sei zäh und würde nach Schuhsohle schmecken, ist lange überholt. Wer jemals einen butterzarten Tintenfisch gegessen hat, reiht diesen Genuss unter seine persönlichen Favoriten. Tintenfisch im Salat bietet gerade im Sommer eine frische Abwechslung zu Fleischbeilagen.

Der Tintenfisch gehört zur Klasse der Kopffüßer und kommt in unterschiedlichen Arten vor. Meinen Salat habe ich mit einer Krake (span. ‚Pulpo‘) zubereitet. Eine weitere Lieblingsspeise  von mir sind gefüllte Kalamare.

Die Zubereitung – Pulpo

Die Krake kaufe ich am Liebsten ausgenommen und eingefroren. Durch das Gefrieren wird das Fleisch zarter und der Tintenfisch muss nicht geklopft werden. Ich taue ihn 24 Stunden im Kühlschrank auf.

Wenn ihr Zugang zu frischem Tintenfisch habt, müsst ihr vor dem Kochen den Schnabel und den Tintensack entfernen. Aus der Tinte kann man selbst tolle Sepia Nudeln herstellen. In Italien habe ich auch schon die Spaghetti-Sauce mit Tinte gegessen. Es bedarf etwas Überwindung das rabenschwarze Gericht zu essen, aber ich kann diesen Versuch nur jedem empfehlen.

Für das Entfernen des Schnabels halbiert ihr den Kopf und schneidet mit einem scharfen Messer den Übergang zwischen Kopf und Tentakeln weg, da dieser nicht genießbar ist. Den harten Schnabel könnt ihr mit den Fingern heraus drücken oder wegschneiden.

Der Sud

Für den Sud schneidet ihr Suppengrün in grobe Stücke und röstet es in einem großen Topf mit einer halbierten Zwiebel mit Schale. Danach fügt ihr ein paar Pfefferkörner, Anis und zwei Lorbeer-Blätter dazu. Mit jeweils einem viertel Liter weißen und roten Wein ablöschen, den Pulpo hineingeben und mit Wasser bedecken. Den Sud nicht aufkochen lassen, sondern bei geschlossenen Deckel simmern lassen. Pro Kilo Tintenfisch benötigt man etwa eine Stunde.

Zerlegen

Nach fünfzig Minuten einen Tentakel abschneiden und kosten, ob der Tintenfisch schon zart ist. Danach herausnehmen, abkühlen lassen und für den Salat die Tentakel und den Kopf in kleine Stücke schneiden.

salat

Zutaten für den Salat

  • 1 Tintenfisch
  • 1 roter Paprika
  • 1 oranger Paprika
  • 1 gelber Paprika
  • 2 Jungzwiebeln

Zutaten Dressing

  • 4 TL Zitronensaft
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz

Zubereitung Salat

Die Paprika und die Jungzwiebeln waschen und abtrocknen. Die Paprika ein Zentimeter große Stücke und die Jungzwiebel in feine Scheiben schneiden. Danach mit dem klein geschnittenen Tintenfisch vermengen.

Für das Dressing alle Zutaten vermischen und den Salat gerne etwas länger marinieren, damit alle Komponenten den frischen Geschmack annehmen.

Tipp: Wer keinen Fischhändler um die Ecke hat, kann den Tintenfisch auch in jeder Supermarkt-Fischabteilung bestellen. Teilweise werden die Tintenfischarme auch in kleineren Mengen verpackt und in der Feinkostabteilung angeboten.

Alternative: Dieser Salat funktioniert auch wunderbar mit feinen Streifen Calamaretti, die zuvor kurz in Olivenöl angebraten wurden.

Meeresschnecken und andere Leckereien von Kopf bis Fuß

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Bei meinem letzten Besuch in London nahm mich mein Schwager mit auf den großen Fischmarkt. Um 5:30 Uhr ging es mit der U-Bahn direkt ins Bankenviertel. Die Gegend war wie ausgestorben, nur vereinzelt kamen uns Menschen mit Plastiktüten entgegen. Nach kurzer Zeit erblickte auch ich die riesige Halle vor der Skyline der Metropole. Lärm und ein richtiges Gedränge erwartete uns. Der Markt öffnet bereits um vier Uhr. Alle wichtigen Einkäufe der großen Restaurants der Stadt waren natürlich schon getätigt. Dafür rufen die Küchenchefs direkt an den Ständen an und reservieren sich die beste, frisch gefangene Ware vor. Abgeholt wird später.
Wir bahnten uns unseren Weg durch die Menge und kauften unseren Lunch ein.

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Auf rohe Seeigeln hatte ich leider um sechs Uhr in der Früh noch keinen Appetit, aber das nächste Mal lasse ich mir diesen Geschmacksmoment auf keinen Fall entgehen.

 

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Die riesigen Meeresschnecken haben es uns angetan. Mit Kennerblick lässt sich mein Schwager natürlich nichts andrehen und wir bekommen ausgezeichnete Ware. Hoffen wir auf jeden Fall 🙂

 

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Zubereitung

Die Meeresschnecken müssen vor der Zubereitung gereinigt werden. Dafür eine Schüssel mit Wasser und etwas Meersalz füllen und die Schnecken hinein legen. Insgesamt die Schnecken für fünfzehn Minuten im Wasser lassen, jedoch das Wasser alle fünf Minuten wechseln.

In der Zwischenzeit einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, salzen, danach die Meeresschnecken hinein geben und für 25 Minuten simmern lassen. Danach das Wasser abgießen. Bei den Schnecken wird der äußere Teil hart wie ein kleiner Deckel. Diesen mit den Fingern entfernen und die Schnecken servieren. Sie lassen sich ganz einfach mit einer Gabel aus dem Gehäuse schälen.

Dazu servierten wir ein Dressing aus angebratenen Knoblauchcrunch, Petersilie, Olivenöl und Zitrone. Dafür drei Zehen Knoblauch schälen, fein schneiden und in etwas Olivenöl richtig braun anbraten. Mit etwas klein geschnittener Petersilie, Olivenöl, Zitronensaft und etwas Salz abschmecken und auf den Meeresschnecken verteilen.

Schwertmuscheln

Bei den Muscheln wurde ich aufgeklärt, wie man tote von lebendigen Muscheln unterscheiden kann. Einfach kurz in die Hand nehmen und wenn sie sich in die Schale zurück ziehen, leben sie noch. Auch dieses Mal konnte uns der Fischhändler nicht übers Ohr hauen. Etwas mulmig war mir schon zumute, da wir ausschließlich lebendige Tiere in unserer Tasche mit nach Hause nahmen. Vom letzten Mal wusste ich noch genau, wie zwei große Krabben plötzlich auf der Kücheninsel zum Wandern angefangen hatten und ich einen Schreikrampf bekommen hatte 🙂

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Zubereitung Muscheln

Wer jemals Schwertmuscheln versucht hat weiß, dass Miesmuscheln etwas für Anfänger sind. Das Fleisch ist vergleichsweise groß und zart. Man hat einfach mehr von seinem Geschmackserlebnis.

Eine Salatschlüssel mit Wasser füllen, zwei Esslöffeln Meersalz und drei Stängel Petersilie dazu geben. Die Muscheln mit einer Seite untertauchen und an den Rand lehnen. Eine Seite soll heraus sehen. Jetzt kommt der wirklich interessante Augenblick, denn die lebendigen Muscheln fangen an, Wasser zu spucken und sich vom Meerwasser zu reinigen. Nach einer halben Stunde die Muscheln umdrehen und von der anderen Seite reinigen lassen.

Nach einer Stunde eine Pfanne wirklich heiß werden lassen und die Muscheln hinein geben. Nun den Deckel schließen und so lange anbraten, bis sich die Muscheln öffnen. Danach den grünen Darm heraus ziehen. Diesen unterscheidet man leicht vom weißen, zarten Fruchtfleisch.  In der Zwischenzeit etwas Petersilie und eine Knoblauchzehe klein schneiden. Die geöffneten Muscheln mit etwas Weißwein ablöschen und die Petersilie und den Knoblauch dazu geben. Danach einmal wenden und mit einer Zitronenspalte servieren.

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Lasst euch alle drei Köstlichkeiten schmecken.

#unbezahlte Werbung #Reiseempfehlung

Diese Reise wurde zur Gänze von mir selbst bezahlt. Meine Empfehlungen kommen von Herzen und sind weder eine Einladung oder Form einer Kooperation.